DER RHEINGOLD
Der Rheingold, ein ab 1928 verkehrender Fernverkehrszugs, der gemeinsam mit europäischen Bahngesellschaften, der Deutsche Reichsbahn (DR) – später der Deutschen Bundesbahn (DB), den Nederlandse Spoorwegen (NS), den schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und der italienischen Ferrovie dello Stato Italiane (FS) betrieben wurde.
Ausgangspunkt der Fahrten war Hoek van Holland oder Amsterdam mit unterschiedlichen Zielorten in der Schweiz. Die Fahrten gingen so über Arnhem, Köln, durch das malerische Rheintal und über Mannheim und Karlsruhe.
In Deutschland wurde er als Fernschnellzug, in den anderen Ländern als Schnellzug eingeordnet.
Gefertigt wurden die Wagen unter anderem in den Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken A.-G. Köln.
Im Jahr 1939 wurde der Betrieb kriegsbedingt eingestellt.
1951, sechs Jahre nach dem II. Weltkrieg führte die Deutsche Bundesbahn den Zug wieder ein.
1962 kamen neu entworfene Wagen für den Rheingold zum Einsatz, unter anderem Aussichtswagen nach dem Vorbild von amerikanischen DomeCars.
1987 wurde der Rheingold Betrieb final eingestellt.
Heute sind noch Wagen aus den verschiedenen Epochen betriebsbereit oder museal erhalten und werden hier im FEK e.V. und der RBG zu Sonderfahrten eingesetzt.
Warum der historische Rheingold-Zug erhalten werden muss
Der historische Rheingold-Zug ist weit mehr als nur ein Fortbewegungsmittel vergangener Tage – er ist ein rollendes Kulturerbe, ein Symbol technischer Meisterleistung und ein Zeitzeuge europäischer Geschichte.
Seit seiner Jungfernfahrt im Jahr 1928 steht der Rheingold für Eleganz, Komfort und die goldene Ära des internationalen Luxusreisens auf der Schiene. Mit seinen markanten Wagen, dem stilvollen Interieur und der beeindruckenden Dampflok zieht er bis heute Eisenbahnfreunde und Geschichtsinteressierte in seinen Bann.
Sein Erhalt ist jedoch nicht nur eine Frage der Nostalgie, sondern von kultureller Verantwortung. Der Rheingold-Zug erzählt von einer Zeit, in der Reisen noch ein besonderes Erlebnis war – als man in Panoramawagen durch das Rheintal fuhr, mit Blick auf Burgen, Weinberge und den Rhein.
Solche Züge sind selten geworden. Immer mehr historische Fahrzeuge verfallen, werden verschrottet oder verschwinden aus dem öffentlichen Bewusstsein. Ohne das Engagement von Vereinen, Ehrenamtlichen und Förderern würden unwiederbringliche Stücke Technik- und Sozialgeschichte verloren gehen.
Ein funktionstüchtiger Rheingold-Zug ist nicht nur eine Attraktion für Eisenbahnenthusiasten – er ist lebendige Geschichte, fahrendes Museum und ein Ort der Bildung. Er ermöglicht Menschen aller Generationen einen direkten Zugang zur Vergangenheit: zum Anfassen, Erleben und Staunen.
Deshalb ist es unsere Pflicht, den Rheingold-Zug zu erhalten – als Denkmal der Ingenieurskunst, als Erinnerung an die große Zeit der Eisenbahn und als Kulturgut, das auch kommenden Generationen zeigt, wie viel Poesie in der Technik stecken kann.